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Artikel vom 07.02.2006

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Basel - Allgemeines

«Puff» auf der Dalbe-Fähri

Geburtstagsfest auf dem Rhein mit Knalleffekt und Schrecksekunden

Von Jürg-Peter Lienhard



Die «glaasigi» Dalbe-Fähri «Wild Maa» unbeheizt, bei schönstem Wetter und gutem normalem Pegelstand unterwegs. Ein Gasofen heizt sie im Winter, damit die Passagiere nicht frieren, wenn sie dem Fährimaa ihre unglaublichen Geschichten erzählen… Foto: Fähri-Verein Basel



So ein «Puff» hat es noch nie auf einer Basler Rheinfähre gegeben, und schade ist, dass das diesjährige Fasnachts-Sujet bereits veröffentlicht ist: Wie die Polizei in einem Communiqué vom Dienstag, 7. Februar 2006, mitteilte, kam es auf der St.-Alban-Fähre «Wild Maa» tags zuvor an einem Geburtstagsfest auf der «neuen», gläsernen Barke zu einer «Verpuffung». Verletzt wurde niemand, aber vor Schreck hechteten die Teilnehmer der Gesellschaft ans rettende Ufer.

Eine «Verpuffung» ist ein harmloser tönender Begriff für «Explosion», wobei eine «Verpuffung» nicht minder verheerende Auswirkungen haben kann. Vielleicht haben Sie - sofern Sie mit Gas backen - mal zu lange mit dem Anzünden des Backofens zugewartet. Wenns dann «funkt», kann es zu einem «Puff» kommen, denn so tönt es, wenn zu viel Gas sich in der Backröhre entzündet. Dies ist nicht ganz ungefährlich, weil das Gas in der Röhre gewissermassen «gefangen» bleibt und sich ein hohes Gemisch bildet, das explosiv ist.

Irgendwie so muss es am Montag, 6. Februar 2006, auf der «Dalbe-Fähri» zugegangen sein - natürlich nicht wegen eines Backofens, weil der Fährimaa ja nicht Bäcker, sondern Schiffer ist -, jedoch wegen der Heizung, die bei dieser klirrenden Kälte die Geburtstagsgesellschaft wärmen sollte. Vielleicht ging der Gasheizung die Flamme aus, vielleicht hat jemand von den Gästen daran herumgefingert - die Ursache ist jedenfalls Gegenstand einer Untersuchung, welche die Rheinpolizei veranlasste und nun vom Kriminalkommissariat Basel-Stadt durchgeführt wird.

Die Fähri-Passagiere - sofern man sie als solches bezeichnen kann, denn die Dalbefähri lag am Grossbasler Steiger «vor Anker» - wurden vom «Puff» derart verschreckt, dass sie wie die Ratten das vermeintlich sinkende Schiff verliessen und ans rettende Ufer flüchteten. Also genauer: Schwimmen mussten sie nicht…

Ob dann das Festlein weiterging, geht aus dem wie üblich dürren und unbeholfen schildernden Polizei-Communiqué nicht hervor. Wieviele Menschen sich retten konnten, wer das unglückliche Geburtstagskind ist, wie der heldenhafte Fähri-Kapitän heisst, wann genau das «Puff» entstand usw., steht auch nicht drin.

Hingegen gibt die Polizei für alle Fähri-Liebhaber beruhigend kund, dass der «glaasige» Dalbefähri keine einzige Scheibe gekrümmt wurde und sie trotz dem Puff heute wieder wie normaltäglich in See im Tiefwasser führenden Rhein gestochen ist und weiterhin geheizt stechen wird.

Damit Sie, bildhübsche Leserin und kluger Leser von webjournal.ch, diese leicht fasnächtlich angehauchte Meldung nicht als ungebührlichen Spott auf die Obrigkeit oder gar auf die Dalbe-Fähri verstehen müssen - weil, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen - können Sie den «objektiv» verfassten Polizeibericht hier nachfolgend als PDF-Dokument im Originalwortlaut herunterladen.

Von Jürg-Peter Lienhard

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Staba-Communiqué vom 7.2.2006 «Verpuffung auf Fähre»

• Alles über die Basler Rhein-Fähren - mehrsprachig


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