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Artikel vom 06.01.2004

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Elsass - Allgemeines

Wieder Luchs-Abschuss im Elsass

Im Elsass, zwischen Masevaux und Rougemont (im Massmünster-Tal) ist wieder ein abgeschossener Luchs aufgefunden worden. Eine Prämie von 2000 Euro ist für Hinweise auf den Frevler ausgesetzt worden.

Von Redaktion



COLMAR.- Am 29. Dezember 2003 ist in der Nähe der Abfallgrube von Masevaux, wo sich das Tier offenbar ein paar Häppchen ergattern wollte, ein Luchs tot aufgefunden worden. Die von einem Spaziergänger aufgefunde Raubkatze wies eine schwere Schusswunde an der Schulter auf. Wegen der damals herrschenden tiefen Temperatur war der Kadaver in einem sehr guten Zustand geblieben. Die Umweltpolizei «Brigade Verte» brachte ihn ins Labor des departmentalen Veterinäramtes in Colmar.

Die vorläufige Untersuchung ergab, dass der Luchs mit einem Jagdgewehr des Kalibers 7 oder 9 abgeschossen worden war. Das Profil drang dem Tier in unmittelbarer Nähe des Herzens durch den Körper. Der Tod ist wahrscheinlich gar mehrere Wochen vor dem Auffinden des Kadavers eingetreten.

Strafen ungenügend

Der Verein «Sauvegarde faune sauvage» («Schutzverein für die wilde Fauna») hat eine Prämie von 2000 Euro zu Ergreifung des Wilderers ausgesetzt, denn für deren Präsidenten Jean-Paul Burget ist es klar, dass hier ein Wilderer am Werk war. Der Försterverband des Departementes Oberelsass hat zudem eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Widerhandlungen gegen das Artenschutzgesetz eingereicht. Der Luchs ist in Frankreich per Gesetzt vom 10. Juli 1976 sowie durch die Artenschutz-Konventionen von Washington und Bern geschützt. Frevel kann somit mit bis zu 10‘000 Euro Geldstrafe und zwei Monate Gefängnis geahndet werden. Nicht genug, wie die Umweltschützer meinen - der Abschuss eines Luchses gelte noch immer als «Gentleman-Delikt».

Ständig Wilderei

Tatsächlich ist die jüngste Freveltat an einem Luchs nicht der erste Fall von Wilderei. Der erste und berühmteste Luchs, Boris, der zudem von den Biologen mit einem Sender ausgestattet worden war, ist in den 80er Jahren Opfer eines Wilderers geworden. Und Elisa, seine etwa gleicherzeits ausgesetzte Gespänin, wurde nur wenig später ebenfalls abgeknallt. Seither hat die Frevelei gegen den von Jägern ungeliebten und 1982 in einem grossen und teuren wissenschaftlichen Projekt in den Vogesen wieder angesiedelten Luchs nicht mehr abgerissen.

Von Redaktion


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