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Artikel vom 24.02.2010

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Basel - Allgemeines

Mit Fotoreportage und Diashow auf Youtube - Link am Schluss

Variationen des Themas Ghaddafi–Merz

Sicher 60 Mal haben Laternen-Künstler an der Fasnacht 2010 das Sujet Wüstensohn, Bundespräsident und anderer ins Zwielicht geratener Staatsregenten auf die Lampe gepinselt

Von Redaktion



Der Stein des Verrückten traf die Pietà und nicht die Nase Ghaddafis: Die satirische Umsetzung Michelangelis genialem Werk mit Ghaddafi als Mater Dolorosa und Merz als zu Kreuze Gebrochener. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Wäre es nicht Fasnacht - man hätte beinahe von «weihnächtlicher Stimmung» an der Laternenausstellung 2010 auf dem Münsterplatz reden könne. Die Lampenshow ist nachgerade deswegen so beliebt, weil sie eine Feierlichkeit ausstrahlt, die in so krassem Widerspruch mit dem Lärm der Strassenfasnacht am Dienstag steht: Das ist, so könnte man interpretieren, auch eine respektvolle Huldigung an die Künstler und ein Estimieren des Aufwandes, den die Cliquen mit ihren Transparenten betreiben. Und schliesslich ist es ein Festival der Kreativität, der Volks-Kreativität, sozusagen - schon nur mit Bezug auf die Umsetzung der Sujets und den stets umwerfend komischen «Raamevärsli».



Dies Bild ist absichtlich als Allegorie gestaltet: Hinter den Ghaddafi-Laternen tötet Ritter Georg den Drachen… Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010



Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Das vergangene Jahr bot ja eine unglaubliche Fülle von erstklassigen Sujets - noch nie hatten die Sujetverantwortlichen eine derart reichhaltige Palette zur Auswahl. Doch nicht ganz verwunderlich, aber sehr auffällig schwang ein einziges Thema weitaus obenauf: Ghaddafi und Bundesrat Hansrudolf Merz.

Auf einer Laterne wird der letztjährige Bundespräsident als Käschperli dargestellt - eine satirische Interpretation der «Bilanz» der misslungenen oder Operationen mit zweifelhaftem Ausgang. Angefangen vom Kniefall vor dem Verbrecher Ghaddafi bis zum Bankgeheimnis, das der Bundesrat als angeblich «nicht verhandelbar» bezeichnete…



Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Der vebrecherische Diktator - so muss man ihn unsatirisch heissen, denn er hat sich ja Staatsterrorismus und Geiselnahme nebst anderen gravierenden Menschenrechtsverletzungen zuschulden kommen lassen - dürfte um die 60 Mal auf den gut und gern 120 ausgestellten Laternen in irgend einer Form abgebildet sein. Teils als Porträt in seiner absolut lächerlichen Phantasie-Uniform und mit allerlei farbigem Blech behangen. Teils im Combo mit den anderen staatlichen Schlitzohren wie Berlusconi und Sakozy, und natürlich zusammen auch mit Merz.



Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Die Variationen scheinen schier unerschöpflich, und wäre das Thema nicht total tragisch, so müsste man von grossartigen Interpretationen reden. Die individuelle Sicht und Vielfalt der Verarbeitung eines derart vielschichtigen Themas ist auch volks-psychologisch interessant. Spiegelt es doch das kollektive Empfinden einer Gesellschaft wider, die sich auf einem hohen Stand der politischen Emanzipation bewegt: Die satirisch formulierte Kritik an einem verbrecherischen Diktator und am eigenen Bundespräsidenten ist Ausdruck des Demokratieverständnisses breiter Bevölkerungsschichten. Und sagen wir für einmal: zumindest der Basler…

Nebst diesem traurigen Generalsujet Ghaddafi-Affäre gab das Bankgeheimnis, der UBS-Beinahebankrott, der 90. Geburtstag der Märlitante Trudi Gerster und natürlich die Schweinegrippe-«Pandemie» für viele Laternenkünstler und Cliquen ideale Sujets ab.



Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Foto-Romanza von der Laternenausstellung 2010

alle Fotos: J.-P. Lienhard, Basel © 2010

Legenden: ohne Worte… mehr auf Youtube filmwebjournal (Direktlink am Schluss)




































Und hier noch ein paar Stimmungsbilder vom Dienstag in der Stadt und vom guggekonzert auf dem Seibi

Alle Fotos: J.-P. Lienhard, Basel © 2010

















Alle Fotos: J.-P. Lienhard, Basel © 2010.


red.- Aufgrund der zeitlichen Beanspruchung, die eine Fotoreportage im vollständigen Umfang und für das Auflösungs-Format verschluckt, geben wir hier auf webjournal.ch nur ein paar Müsterchen der Laternen wider. Etliches mehr finden Sie auf unserem Youtube-Konto «filmwebjournal», das Sie mit untenstehendem Direktlink aufrufen und dort unsere verschiedenen Fasnachtsfilme ansehen können. Noch ist die Übertragungsgeschwindigkeit das Handicap bei der Bereitstellung solch enormer Datenmengen - aber die IWB und die Swisscom arbeiten daran, dass mit dem geplanten Glasfasernetz webjournal.ch in ein paar Jahren in die kommunikative Zukunft katapultiert werden kann…

Und zum Schluss hier ein Beispiel, wie man JEDE Foto hätte bearbeiten müssen, bevor man sie «scharf» machte, also aufs Netz stellte: Diese grosse Arbeit der illustrativen Redaktion kann sich nur eine Basler Zeitung mit einer Grafikabteilung von versierten Photoshop-Spezialisten leisten. Für webjournal.ch bedeutete es eine stundenlange Arbeit, unbezahlt selbstverständlich. Hier das Beispiel, das nicht mal optimal «auskuriert» ist - vergleichen Sie:




Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010

Bestellen Sie die Fotos in hochauflösendem Format auf CD/DVD oder online. Sie können auch den Text zur Wiederverwertung freischalten lassen: redaktion@webjournal.ch

Von Redaktion

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• Diashow auf Youtube filmwebjournal


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