Anzeige:
Abschaltung

Artikel vom 26.04.2010

Druckversion

Elsass - Allgemeines

Tip für den 1. Mai

Auf zum Geissàfàscht!

Der traditionelle «Tag der Offenen Tür» auf der Bio-Domaine du Geissberg bei Etienne und Agnès Fernex in Biederthal am 1. Mai 2010 als Ausflugstip

Von Jürg-Peter Lienhard



Eines der sympathischsten Festlein in der Region, im Sundgau sowieso. Und hier trifft man auch ganz kultivierte Leute aus dem ganzen Dreiländereck. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Die lustigen Sprünge der Zicklein, das wohlige Grunzen der seltenen Wollschweine, das Gackern der zutraulichen Hühner, aber auch die feinen Geisskäse, Grilladen vom Holzkohlengrill, Bio-Wein aus dem Elsass und die wunderbare Stimmung mit Musik, Gauklern, Kinder-Attraktionen - das ist jedes Jahr ein Feiertagsvergnügen, wie man es sich für die ganze Familie nur wünschen kann. Und praktisch ist, dass man mit dem 10er Tram bequem und mit dem U-Abo (mit 15 Minuten Spaziergang) dahinkommt. Das Festlein findet bei jeder Witterung statt (Festzelt).



Abends spielt «Famiglia Rossi» auf und lädt zum Tanzbeinlüften…

Die Fernex-Sippe ist ja hüben und drüben der Grenze im Sundgau zwischen dem Dorneck und Basel bekannt: Die Nachkommen der 2006 verstorbenen ersten elsässischen Umweltaktivistin und Frauenrechtlerin, solange Fernex und ihrem Mann, dem Genfer Medizinprofessor Michel, haben im Familien-Anwesen aus dem 18. Jahrhundert eine Geissenkäse-Produktion eingerichtet. 2010 sind es nun 20 Jahre her, seit Etienne Fernex als Käser in Biederthal angefangen hat und seine Frau Agnès ihn dabei kraftvoll unterstützt.

Die Geissenkäse von Etienne und Agnès Fernex sind jedoch etwas Besonderes - sie sind sowieso ein Leckerbissen -, weil sie ausschliesslich in Bio produziert werden. Liebhaber aus Basel wissen es: Ihre Käslein, die man französisch «Crottin» heisst, verkaufen sie jeden Samstag in Basel auf dem Märt. Und manchmal finden sie derart reissenden Absatz, dass sie schon lange vor der Mittagszeit ausverkauft sind.

Bio ist ihre Leidenschaft. Kunststück, ist Vater Michel doch auch einer der ersten, der vor allen von den rasant einbrechenden chemischen und industriellen Techniken in die Sundgauer Landwirtschaft und Landschaft zu warnen begann: Vom Abholzen der Obstgärten, um Ackerpisten für nächtliche Maschinenarbeit auf den Äckern zu ermöglichen, die unnatürliche Maiskultur, die in unserer Region ohne Chemie nicht möglich ist und daher das Grund- und Trinkwasser ganzer Landschaften verseuchte, und sein Engagement für die Natur vom Vogelschutz bis zur Wiedereinführung des Luchses.

Das Nachmittags- und Abendprogramm

Aber jetzt zum Festprogramm: Die Freiluft-Veranstaltung am Samstag, 1. Mai 2010, beginnt um 11 Uhr und endet leider schon um 18 Uhr (das Abendkonzert siehe weiter unten). Das Festlein ist wie immer auch begleitet von verschiedenen Rahmenveranstaltungen. Unter dem Titel «Paysages du Sundgau» zeigt der Genfer Wahl-Sundgauer Michel Fernex seine Aquarelle und Zeichnungen: Es sind Werke, die nicht nur eine begabte Hand verraten, sondern aus jedem Strich Liebe zum Objekt, seinem geliebten Sundgau, hervortreten lässt. Liebe sichtbar gemacht, darf man ruhig sagen, und wer seine Frau Solange kannte, der versteht auch, was ich damit meine…



Kunst und Kultur wird bei den Fernex gross geschrieben. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Eine weitere Ausstellung ist der Photographie von Gérard Schmitt gewidmet: «Des serres et des ailes - Les rapaces de France» und hat die nächtlichen Greifvögel zum Gegenstand. Dann sind aus dem Sundgau Barbara Wagner aus Wolschwiller mit Töpfereien, Sébastien Fernex von Heiligenstein mit Steinskulpturen und Jean-Paul Roux aus Elsenheim (Nordelsass) mit Spielzeug und Dekorations-Objekten aus Holz dabei. Die «Association de culture Bio-dynamique d’Alsace» ist ebenfalls mit einem Stand vertreten.

Etwas ganz Besonderes sind jeweils die «Animationen» für Gross und Klein. Für die Grossen wie für die Kleinen ist «Valentin’s Wanderbühne» zu Besuch. Das Programm heisst «Wagentraum» und wird von Nicolas Cuendet und Valentin Steinemann jeweils um 14 und 16 Uhr bestritten (Eintritt frei).

Für die Kleinen gibt's grosses Kasperlitheater mit der «Tockelbühne» von Christoph und Silvia Bosshard-Zimmermann (bekannt von der Herbstmesse am Basler Petersplatz): Um 15 Uhr «Geiss heimlifeiss» und um 17 Uhr «Kasper und der schiefe Hühnerstall» (Eintritt 5 €uro/8 CHF). Weiter gibt's für Kinder die Klettermauer, der Spielplatz, Eselreiten, Tombola und ab 15.30 Uhr mit Clara Steinemann Spiele (Leiterin von der Arlesheimer Spielgruppe «Die ersten Sonnenstrahlen»). Die Programme sind in Deutscher Sprache und französisch «gewürzt» - aber es sollte weder für Kinder, die nur Französisch oder nur Deutsch oder nur Baseldeutsch reden, keine Verständigungsprobleme geben - ebenso für Erwachsene selbstverständlich!

Am Abendkonzert Tanz mit Famiglia Rossi

Abends kommt ein Leckerbissen für Erwachsene zum Zug, die entweder nur hinhören oder gleich auch das Tanzbein schwingen wollen: La famiglia Rossi, packende italienische Canzoni, gewürzt mit italo-schweizerischem Humor à la Neapolitani. Eintritt 13/10 €uro oder 20/15 CHF.

Info

Domaine du Geissberg
22 rue Principale
F-68480 Biederthal

• Anfahrt per Tram von Basel: Tram 10 bis Rodersdorf, dann Spaziergang von zirka 15 Minuten.

• Anfahrt per Auto: Von Rodersdorf nach Biederthal - 2 Minuten


TIP:

Verbinden Sie doch Ihre Ausfahrt mit dem Velo oder per Auto mit einer Besichtigung des «offenen Ateliers» bei den Ofensetzer-Kachelmachern Spenlehauer–Spiess, diesen wunderbaren Kunsthandwerkern in Oltingue (vom Freitag, 30. April bis Sonntag, 2. Mai 2010, von 10 bis 18 Uhr).

Hier arbeitet auch Christian Fuchs, der frühere technische Direktor des Ecomusée d'Alsace, der sich umschulen liess und in nichts Pierre Spenlehauer, dem grossartigen Schöpfer der traditionsreichen Sundgauer Kachelöfen-Kunst aus der Tradition der Wanner von Linsdorf, nachsteht. Pierre Spenlehauer ist jedoch, trotz hohem Alter, immer noch Berater des Ateliers.

Auch wenn Sie trotz steigender Energiekosten doch nicht planen, einen Kachelofen in Ihrer Villa einzurichten, so ist der Besuch des Ateliers gleichwohl für alle interessant, die ein schönes Handwerk und seine noch viel schöneren Produkte erleben wollen. Die Frage ist eben - für wie lange noch…

Adresse: Spenlehauer–Fuchs, Poêles
1 rue de l'Eglise
F-68480 Oltingue
Tél. 0033 3 89 40 78 27
eMail: fuchs-et-cie@wanadoo.fr


Sie erfahren über diese beiden Kunsthandwerker mehr via untenstehenden Direktlink.

Von Jürg-Peter Lienhard

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Noch mehr Fotos - vom Geissàfàscht 2006

• Besuchen Sie die Kunsthandwerker Spenlehauer-Spiess


Klicken Sie hier, wenn Sie fortan bei neuen Artikeln dieses Autors benachrichtigt werden wollen!


Anzeige:

PlagScan



Nach oben


Copyright © 2003 by webjournal.ch

 

Die Funktion Newsletter ist wegen Spam blockiert. Schreiben Sie eine Mail an info(ad)webjournal.ch mit dem Betreff: «Bitte newsletter zusenden» Besten Dank für Ihr Verständnis.